April 2014

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Allmählich rückt sie wieder in das Bewusstsein Moabits und Berlins: Die Heidestraße. Überall wird gebaut. Kunstcampus, Firmenzentralen, ein neues Wohnviertel, Verkehrsader – die großen Pläne beflügeln die Phantasie ebenso wie sie auf Skepsis stoßen. Derart rege war das Interesse an der Heidestraße nicht immer. So lange lag sie am Rande des Niemandslandes zwischen den Sektoren, Blöcken und Weltanschauungen, dass ihre Geschichte fast vergessen war.

Dabei  ist die Heidestraße ein Miniaturbild der stürmischen Entwicklung Berlins während der Industrialisierung: Zu Beginn des 19. Jahrhundert noch Feldweg, war sie hundert Jahre später ein geschäftiger Verkehrsknotenpunkt inmitten dicht bevölkerter Quartiere. Hier haben Schinkel und Lenné gebaut und geplant und die preußisch-deutsche Eisenbahn schon in ihrer Pionierzeit bedeutende Zeugnisse hinterlassen. Eigentlich sollte die Straße auch Teil der gigantomanen Nord-Süd-Achse der Nationalsozialisten werden, der Krieg durchkreuzte diese Pläne aber und ließ sie schließlich in den Dornröschenschlaf versinken.

Nach aufregenden Jahren der Zwischennutzung schickt sich die Heidestraße nun an, ihren Platz in der Mitte der Stadt nicht nur geographisch wieder einzunehmen. Neben vielen spektakulären Bauvorhaben finden sich auch zahlreiche Spuren der Vergangenheit und harren ihrer Wiederentdeckung. 

Die Heidestraße – gestern und heute 

Bildernachweis: jpp